Sichtbar unterwegs

    Bald gilt wieder die Winterzeit; es wird früher dunkel und später hell. Die allermeisten von uns nehmen in irgendeiner Form, sei es als Fussgänger, Radfahrer oder als Automobilistin / Automobilist aktiv am Strassenverkehr teil.

    (Bild: Polizei BL)

    Im Herbst und Winter ist durch die Dunkelheit und die oft schlechte Witterung wie Nebel, Regen oder Schneefall die Sicht erschwert. Was viele nicht wissen: Die Sehschärfe und das Kontrastsehen sind nachts und bei Dämmerung deutlich schlechter als am Tag – auch bei völlig gesunden Augen. Ebenso können Alterungsprozesse und Erkrankungen des Auges das Sehen im Dunkeln erschweren. Denn gerade bei Dunkelheit oder schlechter Sicht sind Farben und Details schlecht erkennbar. Wir können also nicht davon ausgehen, dass die anderen Verkehrsteilnehmer uns zu jeder Zeit sehen können. Ob ein Verkehrsteilnehmer rechtzeitig bremsen kann, hängt vor allem davon ab, wann er eine Gefahr bewusst als solche wahrnimmt.

    Je nach Tageszeit, Witterungsbedingungen und Verhalten sind wir als Fussgängerin / Fussgänger oder Radfahrerin / Radfahrer mehr oder weniger sicher unterwegs. Mit dem richtigen Verhalten, kann diese Gefahr minimiert werden. In der Dämmerung und in der Nacht besteht ein dreimal höheres Unfallrisiko als am Tag. Kommen Regen, Schnee oder Gegenlicht dazu, erhöht sich das Unfallrisiko um bis das zehnfache. Mit Sichtbarkeitshilfen (Reflexmaterial, Licht) kann das Unfallrisiko um bis zu 50% reduziert werden.

    Zu Fuss oder auf dem Fahrrad sehen Sie die Gefahrenquelle (Scheinwerfer) bereits von Weitem. Und umgekehrt? Fahrzeuglenkende sehen Sie:

    • aus rund 25 Metern, wenn Sie dunkle Kleider tragen.
    • aus rund 40 Metern, wenn Sie helle Kleider tragen.
    • aus rund 140 Metern, wenn Sie Reflexmaterial tragen.

    Der einfachste Weg zu mehr Sicherheit ist mehr Sichtbarkeit.

    Mit heller, reflektierender Kleidung schützen wir uns im Strassenverkehr, weil wir damit frühzeitig gesehen werden. Wichtig ist, dass wir rundum sichtbar sind; Taschen und Rucksäcke können ohne grossen Aufwand mit Reflektoren ausgestattet werden, die es im Handel gibt.

    Beim Fahrradfahren sollen wir auf eine funktionierende Beleuchtung achten. Helle Scheinwerfer, die so eingestellt sind, dass sie andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden und Standlicht erhöhen unsere Sicherheit. Einen Helm zu tragen ist ebenfalls unerlässlich für unsere Sicherheit – im Dunkeln am besten mit integriertem Licht. Zusätzliche Speichenreflektoren und das Tragen einer Leuchtweste sind empfehlenswert, weil sie die reflektierende Fläche von uns und unseren Fahrrädern vergrössern und die Sichtbarkeit erhöhen.

    Egal, wie wir unterwegs sind – machen wir uns sichtbar. Ihr aktiver Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit.

    Fussgänger

    • Achten Sie auf helle Kleidung und bringen Sie zusätzliche Reflektoren an.
    • Rüsten Sie auch ihre Kinder mit reflektierenden Leuchtwesten aus.
    • Trainieren Sie mit ihren Kindern den sicheren Schulweg und das richtige Verhalten im Strassenverkehr.

    Radfahrer

    • Ihr Fahrrad hat vorne und hinten Licht und es ist mit reflektierenden Accessoires ausgerüstet.
    • Speichenreflektoren oder reflektierende Pneus sorgen für seitliche Sichtbarkeit.
    • Tragen Sie zusätzliche Reflektoren und eine Leuchtweste.
      Fahren Sie immer mit einem Helm.

    Auto- und Motorradfahrer

    • Passen Sie ihre Fahrweise den Witterungsverhältnissen an.
    • Fahren Sie vorausschauend und rücksichtsvoll.
    • Vermeiden Sie jegliche Ablenkung.
    • Achten Sie auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer.
    • Halten Sie Front- und Heckscheibe sauber.
    • Machen Sie sich auf dem Motorrad mit heller Kleidung und reflektierenden Materialien sichtbarer; tragen Sie Leuchtwesten.
    • Kontrollieren Sie regelmässig, ob die Lichter noch funktionieren.
    • Reinigen Sie ihre Scheinwerfer und Rücklichter regelmässig.

     

    Bernhard Baumgartner,
    Verkehrspolizei
    Polizei Basel-Landschaft

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